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Themenstellungen, und mit dem Publikum gab es heiße Diskussionen. Mit Beginn der siebziger Jahre standen neue Fragen auf der Tagesordnung. Es
ging und geht in der gesellschaftlichen Entwicklung und in der Kunst um moralische und ethische Wertvorstellungen, die im Sozialismus das Bild des Menschen prägen müssen. Dabei leisteten sowjetische Autoren
Schrittmacherdienste. Das ist auch der Gesichtspunkt, unter dem uns, im Musiktheater und im Schauspiel, die Werke des nationalen Erbes und der Weltklassik neu wichtig werden. Die antifaschistischen Traditionen und
der Kampf um Frieden und Abrüstung sind in diesen Spielplanlinien als bekennende und aktivierende Momente enthalten. Mit diesen inhaltlichen Fragestellungen begegnen sich die Theaterschaffenden zunehmend mit dem
Publikumsinteresse. Einen besonderen Impuls erhielt die Theaterarbeit in Cottbus zu Beginn der achtziger Jahre mit der Rekonstruktion des Großen Hauses. Theaterleitung und Ensemble stellten sich der
Herrausforderung, die fünfjährige Übergangszeit in der Interimsspielstätte “Haus der Bauarbeiter” durch fordernde und anspruchsvolle Spielplangestaltung optimal zu nutzen, um die Wiederaufnahme der Arbeit im
neuerstandenen Theater mit einem gefestigten und weiterqualifizierten Ensemble und mit wirkungsvollen Inszenierungenbeginnen zu können. Das gelang, und so gelang es auch, das Publikum weiter an das Theater zu binden.
Von den achtzig Jahren seiner Existenz arbeitet das Cottbuser Theater 43 Jahre lang im Zeichen einer neuen gesellschaftlichen Entwicklung. Im Dienste seines Publikums befindet es sich gegenwärtig in einer
wichtigen Etappe des Ringens um immer höhere Qualität seiner künstlerischen Leistungen und damit um wirkungsvolleres Eingreifen in den Prozeß des Aufbaus der entwickelten sozialistischen Gesellschaft.
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